Wir freuen uns, dass das EU-Parlament am 1. Juni im Plenum ein neues Lieferkettengesetz beschlossen hat. Jetzt starten die Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten. Mit dem Gesetz werden alle in der EU ansässigen Unternehmen verpflichtet, weltweit in allen Gliedern ihrer Lieferkette gegen Menschenrechtsverletzung, Ausbeutung und Umweltverschmutzung zu kämpfen. Das neue Gesetz geht in seinen Vorschriften über die deutschen Vorgaben hinaus. Es greift bereits bei mittelständischen Betrieben ab 250 Mitarbeitern und einem Umsatz 40 Mio Euro und es bezieht Finanzdienstleister mit ein. Vom deutschen Gesetz sind ab 2024 lediglich Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern betroffen.
Etliche EU-Abgeordnete der liberalen und konservativen Fraktionen hatten versucht, die strengen Vorgaben für Sozial- und Umweltstandards zu verwässern. Daher hatte die bundesweite „Initiative Lieferkettengesetz“ um Unterstützung bei der Überzeugungsarbeit gebeten. Der Wunsch fiel auch bei uns im Weltladenteam auf fruchtbaren Boden: Wir verfassten einen Appell in Form eines Briefes an unsere Abgeordneten in Baden-Württemberg. Erfreulich viele Besucher unserer Veranstaltung am Weltladentag hatten ihn damals unterschrieben.
Die Erleichterung über die erfolgreiche Abstimmung am 1. Juni war groß: 366 Parlamentarier stimmten für die Richtlinie, 225 stimmten dagegen und 38 enthielten sich.