Handel auf Augenhöhe

Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt.

Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzent/innen und Arbeiter/innen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung.
Fair-Handels-Organisationen engagieren sich (gemeinsam mit Verbraucher/innen) für die Unterstützung der Produzent/innen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.“ (International abgestimmte Definition des Fairen Handels aus dem Jahr 2001)
Der Faire Handel setzt sich auch für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kleinbauern weltweit ein. Ein Großteil der Lebensmittel in den Supermärkten stammt aus Emtwicklungsländern und werden in den Industrienationen wie Deutschland  zu Dumpingpreisen angeboten. Den Preis zahlen die Kleinbauern aus den Anbaugebieten in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Ihre Einnahmen decken oft nicht einmal die Produktionskosten. sodass sie ihre Existenz kaum sichern können.

Der Faire Handel zielt auf Armutsbekämpfung. Er verbessert durch höhere Verkaufspreise die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Anbauländern. So bietet er Lebensperspektiven und verhindert Landflucht. Gleichzeitig sorgt er für mehr Gerechtigkeit im Welthandel. Deutsche Fairtrade-Exporteure unterhalten Handelsbeziehungen zu mehr als 300 Partnerorganisationen. Weltweit arbeiten inzwischen insgesamt 820 Kleinbauernorganisationen und Plantagen nach Fairtrade-Standards, die zudem durch zahlreiche Qualitätssiegel dokumentiert werden.

Der Weltladen-Dachverband ist das zentrale Netzwerk der Weltläden und Aktionsgruppen für Fairen Handel auf Bundesebene. Rund 460 der ca. 900 Weltläden in Deutschland sind als Mitglieder im Verein „Weltladen-Dachverband“ organisiert. Er unterstützt Weltläden in allen Bereichen ihrer Arbeit, entwickelt Kampagnen und Schulungsmaterialien, bietet Fortbildungen an und organisiert mit den jährlichen Weltladen-Fachtagen das größte Treffen für Weltläden und ihre Partner. Mit seinen Überprüfungs- und Monitoringinstrumenten leistet er darüber hinaus einen wertvollen Beitrag zur Glaubwürdigkeit der Weltläden.

Der Entwicklungspolitische Landesverband in Baden-Württemberg DEAB vertrtt insgesamt 400 Gruppen und Organisationen: Weltläden, lokale Initativen sowie themen- oder länderbezogenen Netzwerke. Der DEAB informiert, berät, vernetzt, bietet Weiterbildung an und vertritt die Anliegen seiner Mitglieder gegenüber Politik und Gesellschaft. Darüber hinaus ist der DEAB Ansprechpartner für alle Fragen, Anliegen und Themen im Bereich Eine Welt und Entwicklungspolitik. Dafür stehen unsere Mitarbeiter in der Geschäftsstelle in Stuttgart und in den Büros in Mannheim und Ulm gerne zur Verfügung.

Das Forum Fairer Handel e.V. (FFH) ist der Verband Fairen Handels Es wurde 2002 als Netzwerk gegründet, um die Aktivitäten des Fairen Handels in Deutschland zu koordinieren. 2006 folgte die Vereinsgründung. Ziel des FFH ist es, das Profil des Fairen Handels zu schärfen, gemeinsame Forderungen gegenüber Politik und Handel durchzusetzen und eine stärkere Ausweitung des Fairen Handels zu erreichen. Dazu gehört auch, die Zusammenarbeit der Fair-Handels-Akteure und die Kooperation mit weiteren Partnern zu intensivieren.
Das Forum Fairer Handel ist Veranstalter der jährlichen Fairen Woche und gibt einmal im Jahr die Zahlen zum Fairen Handel heraus.

Produktsiegel

Fairer Handel findet im Prinzip auf zwei Wegen statt. Der eine ist der Weg der sogenannten „integrierten Lieferkette“. Er führt von den Produzent*innen-Organisationen über die Fair-Handels-Organisationen und die Weltläden zu den Kund*innen. Der zweite Weg, die sogenannte „Produktzertifizierung“, führt von Produzent*innen-Organisationen über konventionelle Importeure, Lebensmittelhersteller und Großhändler in den Supermarkt und von dort zu den Kund*innen. Beide Wege haben Systeme zur Überprüfung der Einhaltung der Fair-Handels-Kriterien entwickelt und wenden diese an. Beteiligte des Fairen Handels auf allen Stufen der Handelskette sind außerdem in ein System der internationalen Zusammenarbeit eingebunden.

Siegel für 100 % Fair-Händler

Das sind die Marken der Fair-Handels-Unternehmen, die ausschließlich Fairen Handel betreiben, wie z.B. die GEPA, El Puente oder WeltPartner.
Als anerkannte Fair-Handels-Unternehmen sind diese Organisationen entweder Mitglied in der World Fair Trade Organization (WFTO) oder sie wurden vom Weltladen-Dachverband überprüft und in den Lieferantenkatalog aufgenommen. Diese Produkte findet man vor allem in Weltläden, aber teilweise auch in Bioläden, in der Gastronomie, im konventionellen Einzelhandel sowie in Online-Shops.

Siegel für Fairen Handel (Produktbezogen)

Das sind die Siegel, die Produkte kennzeichnen, die entsprechend den Richtlinien des Fairen Handels hergestellt wurden. Diese sind das Fairtrade-Siegel, Fair for Life und für fair gehandelte Bioprodukte das Naturland Fair-Siegel.
Diese Zeichen findet man vor allem auf Produkten von Unternehmen, die nur einen Teil ihrer Waren als „fair“ zertifizieren lassen. Sie werden größtenteils außerhalb von Weltläden vertrieben, z.B. in Supermärkten, Bioläden, teilweise in Discountern, in der Gastronomie, in weiteren Fachgeschäften sowie im Online-Handel.

Unsere Handelspartner


WeltPartner
arbeitet in 40 Ländern mit etwa 50.000 Kleinbauern-
familien und Kleinstproduzierenden – den ausschließlichen Partnerzielgruppen. Diese profitieren von fairen Preisen für ihre Erzeugnisse und Produkte sowie von Mehrpreiszahlungen zur Förderung des Bio-Anbaus und eigener Sozialprojekte. Darüber hinaus leistet WeltPartner Vorfinanzierungen von mindestens 50 %. Gezielt fördert WeltPartner den Aufbau von Wertschöpfungsketten.

El Puente bietet ein Vollsortiment  aus ca. 5.000 verschiedenen Lebensmitteln und Handwerksprodukten. Mehr als 80 % der Lebensmittel sind Bio-zertifiziert und die Wertschöpfung der Lebensmittel findet zunehmend im Herkunftsland statt. Das Unternehmen bezieht Produkte bei etwa 140 Handelspartnern in über 40 Ländern. Eine Besonderheit ist die Beteiligung der Handelspartner an der Gesellschaftsstruktur.

Seit über 35 Jahren arbeitet das alternative Handelshaus GEPA mit Sitz in Wuppertal mit 190 Genossenschaften und Vermarktungs-organisationen in Asien, Afrika und Lateinamerika zusammen und berät diese auch. Im Sortiment befinden sich etwa 300 Lebensmittel und rund 1.200 Handwerksartikel. Hinter der GEPA stehen unter anderem Misereor, der Evangelische Entwicklungsdienst EED und Brot für die Welt. Das GEPA-Firmenlogo steht als Markenzeichen für die Zahlung eines Mindestpreises, für Vorfinanzierung der Ernte und langfristige Handelsbeziehungen, und geht über die Fairtrade-Standards hinaus. Die GEPA wurde 2011 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.

Eine zinsfreie Anzahlung von 50% leistet Contigo bei jeder Bestellung aus Übersee. Damit kaufen die Partner Rohstoffe und Materialien und finanzieren ihren Lebensunterhalt während der Abwicklung. Kostenlose Beratung in Produkt- und Design-Entwicklung, Finanzierung und Exportformalitäten runden die Vorleistungen ab. So entwickeln sich langjährige Partnerschaften – 10 Jahre sind dabei keine Seltenheit.

Der gemeinnützige Verein BanaFair hat als Arbeitsschwerpunkte den Fairen Handel mit Bauernfamilien aus dem kleinbäuerlichen Umfeld, die Bildungs- undÖffentlichkeitskampagnen sowie Lobbyarbeit zu den Bedingungen, unter denen Bananen und andere Südfrüchte produziert und vermarktet werden. Außerdem gibt der Verein finanzielle Unterstützung von Programmen der Partnerorganisationen in Lateinamerika und der Karibik (Schwerpunkte: Arbeits- und Menschenrechte, Ernährungssicherung, Ökologisierung der Bananenproduktion).

Ziel der Arbeit des Regenwaldladens ist es, dass die traditionellen Waldbewohner einen Gutteil ihres Lebensunterhalts durch den Verkauf waldschonend erzeugter Produkte aus dem Regenwald erwirtschaften können, dann werden sie ihre Lebensgrundlage nicht zerstören, sondern als Teil ihres Kapitals bewahren. Dabei wird versucht, möglichst keine Rohstoffe einzukaufen, sondern so weit wie möglich verkaufsfertige Endprodukte. Nur so ist ein gezielter Schutz der Regenwälder möglich.