Faire Radtour rund um Herrenberg

Regionale Produkte zum Anfassen - eine tolle Veranstaltung mit dem ADFC

ADFC und Verein Faire Welt luden am Samstag, den 11. Mai, zur Fairen Radtour ein. Beim Start am Bahnhof machten sich 26 Radbegeisterte bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg.

Den ersten Halt gab es in den Mönchberger Obstbaumwiesen: Beim Genuß von fairem Apfel-Mangosaft wurde deutlich: Auf schwäbischen Obstbaumwiesen und im Mango-Anbaugebiet auf den Philippinen gibt es ähnliche Probleme – wenn auch auf unterschiedlich hohem Niveau: Faire Preise und die Sorge um den Landschaftsschutz sind im Norden wie im Süden das zentrale Thema.

Weiter ging es zu den Gäu-Weideschweinen der Brüder Schäberle zwischen Tailfingen und Hailfingen. Dort sieht man zwei Welten direkt nebeneinander: Die Ferkelzucht im Stall, die auch heute noch das Brot-und-Butter-Geschäft ist, und daneben die Gäu-Weideschweine, die ganzjährig auf großen Weiden unter besten Bedingungen gehalten werden. Sie leben ziemlich unbeschwert und fangen sich schon einmal einen Sonnenbrand ein.

Die Nutzung der extra aufgestellten Sonnenschutzdächer müssen sie erst noch lernen. Die Selbstvermarktung gehe gut voran berichtet Stephan Schäberle. Er werde den Weideschwein-Betrieb weiter ausbauen, doch leben könne er bisher von den Weideschweinen noch nicht.

Ähnlich sieht das auch Karl Seeger für seine Schönbuchrinder. Er betreibt seinen Biolandbetrieb schon etwas länger und baut ihn Stück für Stück aus. Auch auf der Waldweide im Schönbuch grasen jetzt seine Galloways. Neben dem Fleisch bietet er auch Eier und lokales Gemüse in Selbstvermarktung an. Die nächste Generation der Familie Seeger, so seine Hoffnung, könne nach weiterem Ausbau vielleicht vom Betrieb leben.

Wenn die Radtour auch etwas fleischlastig war, die vegetarische Seite war dafür umso eindrücklicher: Sarah Wilde stellte uns ihre „Wilde Farm“ vor.
Am Rande von Kuppingen betreibt sie seit zwei Jahren eine SoLaWi, eine solidarische Landwirtschaft. Auf dem von der Stadt Herrenberg gepachteten Grund sprießt bereits eine Vielzahl von Salaten und Gemüse.

Mit einem Jahresbeitrag kann man sich beteiligen und erhält jeweils Kisten mit den jahreszeitlich aktuellen Produkten. Mitarbeit ist dabei nicht nur gefragt, sondern gern gewünscht. Bereits 46 feste Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat Sarah Wilde für ihr Projekt, und es ist in diesem Jahr noch Platz für 3-4 weitere Interessenten.

Nach einer Fülle von Informationen und einer Fahrt durch herrliche Landschaften endete die Radtour schließlich gegen 19.00 Uhr auf dem Markplatz beim Weltladen. Trotz der späten Stunde nutzten einige noch die Gelegenheit für einen Einkauf.