Termine

Mangoverkauf: ab 05. Mai 2023

Weltladentag 2023 am 13. Mai 2023

Unter dem Motto "Mächtig Fair" machen wir in Aktionen auf die Notwendigkeit fairer Lieferketten aufmerksam.

Vorstellung der Projekte von
Pro Haiti und El Pueblo Unido

Projektmitarbeiter berichten
Termin: Samstag, 24.06.2023, 11:00 Uhr
Ort: Spitalkirche Herrenberg

Veranstalter: Faire Welt e. V.

Regelmäßige Termine

Ladenteam

Immer am ersten Montag im Monat um 14:30 Uhr im Klosterhof, Raum 3.2

2023: 9.1., 6.2., 6.3., 3.4., 8.5., 5.6., 3.7., 7.8.,

4.9.,  9.10., 6.11., 4.12.

Mittwochsgruppe

Immer am dritten Mittwoch im Monat um 19:00 Uhr im Klosterhof, Keller

2022: 14.12.

2023: 18.1., 15.2., 15.3., 19.4., 17.5., 14.6., 12.7., 13.9.,

18.10., 15.11., 13.12.

Berichte

Presse

Herrenberg: Lockdown wirkt sich auch auf die Lieferanten aus

Umsatzrückgänge und ein nahezu ausgefallenes Weihnachtsgeschäft, das ist die Bilanz des Herrenberger Weltladens, der durch den erneuten Lockdown hart getroffen wurde. Das ehrenamtliche Team startet jetzt wieder stundenweise mit dem Verkauf von Lebensmitteln an den Markttagen Dienstag und Samstag.

VON SABINE STADLER

Nicht nur auf den Weltladen, sondern auch auf deren Lieferanten aus Afrika, Asien und Lateinamerika wirkt sich die coronabedingte Schließung aus. „Wir können nicht mehr so viel bestellen, wie bisher üblich und unsere Lieferanten spüren diese Umsatzeinbuße“, fasst Hanne Ueltzen, die zweite Vorsituende des Vereins Partnerschaft Dritte Welt die Situation in Worte. Wurden bisher beispielsweise zwei Kisten Bananen aus Ecuador bestellt, so wird sich die Bestellmenge aufgrund der reduzierten Verkaufszeiten zunächst auf eine Kiste beschränken müssen. Insofern leiden auch die Produzenten und Lieferanten unter der jetzigen Situation. Trotz allem ist die Stimmung bei dem ehrenamtlichen Team des Weltladens gut und der Blick nach vorne gerichtet. Ab dieser Woche geht der Verkauf von Lebensmitteln an zwei Vormittagen weiter.

Lieferdienst erfüllt die Erwartungen nicht

Durch den Lockdown konnten keine kunsthandwerklichen Gegenstände, aber auch keine weihnachtlichen Dinge, wie Glaskugeln, Sterne und Weihnachtsschmuck verkauft werden. Auch auf Handtaschen, Deko- und Geschenkartikeln blieb der Weltladen sitzen. Hanne Ueltzen sprach von einem leichten Umsatzrückgang, den sie mit sieben bis acht Prozent bezifferte. Auch der ersatzweise eingerichtete Lieferdienst durch den Verein Weltladen erfüllt nicht die Erwartungen. Da jetzt noch viele Vorräte im Laden schlummern, verhält sich der Verein bei Bestellungen äußerst zurückhaltend, da momentan noch nicht klar ist, wann auch Gegenstände aus dem Non-Food-Bereich wieder verkauft werden dürfen. Anders gestaltet sich der Lebensmittelbereich, für den die Verantwortlichen weitgehend wie in der Vergangenheit Bestellungen bei ihren Lieferanten platzieren. Insgesamt wirkt sich der Rückgang an Warenordern verständlicherweise auch auf den Gewinn des Vereins aus. Die Höhe der Spenden an Projekte und Organisationen in Entwicklungsländern wird geringer, und das bedauern die Verantwortlichen sehr. Trotzdem ist der Laden nicht gefährdet und das Team geht mit Optimismus an die Fortsetzung des Verkaufs, wenn auch momentan nur mit dem umfangreichen Lebensmittelsortiment, bei dem Kaffee und Tee weit vorne rangieren.

Nicht alle Ehrenamtlich stehen zur Verfügung

Da sich das Team des Weltladens primär aus Ehrenamtlichen im fortgeschrittenen bis hin zum Rentenalter zusammensetzt, die teilweise zur Risikogruppe gehören, stehen für den Verkaufsdienst hinterm Tresen nicht alle der rund 20 Ehrenamtlichen für diesen Dienst zur Verfügung. „Wir drängen niemanden, sind aber froh, dass wir es schaffen, unsere Dienste anzubieten“, bemerkt Ueltzen.

Dem Verein gelingt es, an Dienstagvormittagen von 9.30 bis 12.30 Uhr und an Samstagen sogar bis 13 Uhr die Ladentüren für den Verkauf zu öffnen. Auch über den spontan am vergangenen Jahresende ins Lebens gerufenen Lieferservice können die meist in Bio-Qualität angebotenen Produkte aus Afrika, Asien und Lateinamerika auch weiterhin bestellt und an die Haustür geliefert werden. „Wir haben eine große und sehr treue Stammkundschaft“, sagt Ueltzen, „die über Herrenberg hinaus auch ins Umland reicht.“

Bedauerlich ist für den Verein, der den im Jahr 1974 unter anderem durch den späteren Bundespräsidenten und früher in Herrenberg wohnenden Horst Köhler gegründeten Verkauf von Produkten aus fairem Handel betreibt, dass die Treffen momentan nur online stattfinden können, entweder als Video- oder Telefonkonferenzen. Das betrifft sowohl das Ladenteam, das sich einmal monatlich trifft als auch die Mittwochsgruppe. Der Weltladen steuert indes auf sein 50-jähriges Bestehen zu. Nach wie vor gehören einige Gründungsmitglieder zum Team des Weltladens. Trotzdem freuen sich die ehrenamtlich Tätigkeiten über weitere Unterstützung und vielleicht auch die Verjüngung des Teams. Interessenten dürfen sich unter info@weltladen-herrenberg.de melden.

Pressemitteilung des Forums der Weltläden Kreis Böblingen 15.12.2020
Weltläden beweisen Solidarität in der Coronakrise
„Abstand halten!“ ist das Gebot der Stunde. Doch im Fairen Handel rücken alle enger zusammen, um die Corona-Krise zu bewältigen. So auch die Weltläden und die „EineWelt-Gruppe Waldenbuch“, zusammengeschlossen im „Forum der Weltläden Kreis Böblingen.“
Angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Menschen in Deutschland geraten die weltweiten Folgen oft aus dem Blick. „Die Produzenten des Fairen Handels in Afrika, Asien und Lateinamerika leiden enorm unter den Auswirkungen der Coronakrise“, ist die einhellige Meinung der Mitglieder des „Forums der Weltläden Kreis Böblingen“.
Martin Lang, Fair-Handels-Berater beim Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg, DEAB, beschreibt die Situation: „Werkstätten sind geschlossen, Ware kann nicht ausgeliefert werden und Ausgangssperren verhindern, dass Mitarbeitende zur Arbeit fahren. Vor allem kleinere Organisationen stehen vor dem Ruin. Einige haben Produktions-mittel verkauft, um die notleidende Belegschaft mit Lebensmitteln unterstützen zu können. Viele Lager sind leer und die Organisationen haben keine Mittel zur Beschaffung von Rohwaren, um die Produktion wieder aufnehmen zu können.“Bei umfassenden Lockdowns wie in Indien wurde der internationale und landesweite Verkehr eingestellt und eine weitreichende Ausgangssperre verhängt. Dies führte zu gekappten Lieferketten, heimische und globale Absatzmärkte sind teilweise zusammengebrochen.
„In dieser schwierigen Situation beweist der Faire Handel seine Stärke als solidarisches Wirtschaftsmodell entlang der gesamten Lieferkette“, bestätigen die Mitglieder des „Forums der Weltläden Kreis Böblingen.“ Hier Beispiele, wie die Akteure des Fairen Handels zusammenwirken: Produzentenorganisationen unterstützen ihre Mitglieder auf vielfältige Weise. Bei Kiboko Leisure Wear in Nairobi, Kenia konnten notleidende Arbeiter und Arbeiterinnen über den firmeneigenen Sozialfonds kurzfristig unterstützt werden. Bestückt wird der Sozialfonds u.a. durch die Fair-Trade-Prämie, die essentieller Teil der Preisge-staltung im Fairen Handel ist. Auch die Fairhandels-Importeure, Lieferanten der 900 Weltläden in Deutschland, haben ihre Produzenten mit erheblicher finanzieller Nothilfe, der Aufrechterhaltung der Bestellungen und Vorauszahlungen unterstützt. Sie sind damit ein großes Risiko eingegangen, da nicht abzusehen war, ob die Weltläden die Waren unter den Bedingungen das Lockdowns in Deutschland verkaufen können.
Am Ende der fairen Lieferkette stehen die Weltläden. Soweit dies möglich ist halten die überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeitenden des „Forums der Weltläden im Kreis Böblingen“ mit viel Engagement ihre Weltläden offen. So schaffen sie einen Absatzmarkt für die Waren der Produzenten und ihrer Lieferanten. Was viele Mitarbeitende sagen;“Dank unserer treuen Kundschaft und auch vieler Neukunden sind wir ganz gut durch die Corona-Krise gekommen. Ein Einkauf im Weltladen oder ein Engagement bei uns stärkt benachteiligte Produzenten im Süden, denn sie sind dringend auf den Verkauf ihrer Waren angewiesen.“
Eine weitere Möglichkeit, die Produzenten finanziell zu unterstützen und verstärkt Solidarität zu leben, ist die aktion #fairwertsteuer. Dabei wird die Mehrwertsteuer-Absenkung nicht an die Kunden weitergegeben, sondern kommt über einen Fonds den Fair-Handels-Produzenten im Globalen Süden zugute. Die Aktion wird getragen von den teilnehmenden Weltläden, dem Weltladen-Dachverband, der FairHandels-Beratung, dem Forum Fairer Handel, der Lieferanten-Initiative und dem FAIR BAND. Bis zum 4. Dezember 2020 haben Weltläden und Einzelpersonen 142.000,- € für den Unterstützungsfonds aufgebracht. 125.100,- € konnten bereits an Handwerksproduzenten des Fairen Handels, die besonders unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden, überwiesen werden. „Der Bedarf an finanzieller Unterstützung ist nach wie vor enorm“ sagt Martin Lang, Mitglied des unabhängigen Vergabegremiums der aktion #fairwertsteuer.
Selbstverständlich haben sich auch Mitglieder vom „Forum der Weltläden Kreis Böblingen“ an der aktion #fairwertsteuer beteiligt. Andere wiederum verwendeten den zusätzlichen Ertrag, um ihre Projektpartner im Süden bei Corona- und anderen Sozialprojekten zu unterstützen. So können wir die Produzenten stärken, damit sie und ihre Organisationen die Krise hoffentlich gut überstehen.
Unterzeichnet von den Weltläden Aidlingen, Böblingen, Dagersheim, Herrenberg , Holzgerlingen, Leonberg, Magstadt, Sindelfingen, Weil der Stadt, EineWelt-Gruppe Waldenbuch

 

46 Jahre Einsatz für den fairen Handel in Herrenberg
Vor kurzem konnte die im Frühjahr aufgrund der Corona Lage verschobene Mitgliederversammlung des Verein Partnerschaft 3. Welt e.V. Herrenberg nachgeholt werden:
Der Verein hat derzeit 93 Mitglieder, wovon mehr als 20 aktiv in Einkauf und  Verkauf sowie der Organisation des Weltladens in der Stuttgarter Straße mitarbeiten. Weitere bringen sich in die Informationsarbeit und  Organisation des Vereins, von  Veranstaltungen und in der Öffentlichkeitsarbeit ein. Erfreulicherweise sind im letzten Jahr einige neue MitarbeiterInnen zum Ladenverkaufsteam  gestoßen. Die Mitarbeit sowohl in Verein, als auch im Weltladen erfolgt ausschließlich ehrenamtlich! Ziel des seit 46 Jahren bestehenden Vereins und Weltladens ist es, über die Auswirkungen des konventionellen Welthandels zu informieren und durch die Aktivitäten zu gerechten Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Ländern des Südens beizutragen. So soll ein Modell für einen gerechten Welthandel, der sozialen und umweltgerechten Kriterien unterliegt, aufgezeigt werden. Gerade in der jetzigen Situation zeigt sich, das Lieferketten sozial und nachhaltig gestaltet sein müssen, um Krisenzeiten zu überstehen. Mit dem Bericht über das Vereinsjahr 2019 und einer Bildpräsentation zeigte das  Vorstandsteam Katja Klaus, Hanne Ueltzen und Willi Mertz auf, dass neben den zahlreichen Arbeitsgruppen- und Ladenteamtreffen über 30  Aktionen und Veranstaltungen im vergangenen Jahr organisiert und selbstständig oder in Kooperation mit anderen Akteuren aus Herrenberg  veranstaltet wurden. Allein für den Betrieb des Weltladens wurden 1600 ehrenamtliche Stunden an 270 Tagen geleistet. Durch den erwirtschafteten Gewinn aus dem Warenverkauf und Spenden konnten laut Geschäftsbericht des Kassieres Michael Kohler am Jahresende erfreulicherweise mehr als 11.000 Euro an Projekte und Organisationen des fairen Handels übergeben werden. Alles in allem ein solidarisch erfolgreiches Jahr!
Es folgte  ein  Bericht aus erster Hand unseres Mitgliedes Martin Petry über eines der  unterstützen Projekte im Tschad.  Mit den gesammelten Spenden konnten dort  Brunnen mit Solarpumpen ausgestattet werden, was  für die Menschen vor Ort eine enorme Verbesserung der Lebensverhältnisse bedeutet. Ca. 2.000 Familien werden nun mit sauberem und gesundem Trinkwasser versorgt.
Im aktuell laufenden Betriebsjahr musste der Weltladen coronabedingt einige Wochen schließen. Es wurde ein Lieferservice eingerichtet, der allerdings wenig frequentiert wurde. Inzwischen konnte der Laden wieder vormittags und seit dem 1.Oktober wieder  ganztags geöffnet werden. Viele geplante Veranstaltungen mussten leider ausfallen.
Die große jährliche Mangoaktion mit Früchten aus Burkina Faso  im Mai und einige Informationsveranstaltungen zum geplanten Lieferkettengesetz konnten glücklicherweise durchgeführt werden. Derzeit ist in Kooperation mit der Stadtbibliothek Herrenberg in deren Räumlichkeiten eine Ausstellung zu sehen: Deren Thema ist die Situation und die Auswirkungen der Produktion von Orangensaft auf ArbeiterInnen am Ende der Lieferkette.
Die befristet ersparte Mehrwertsteuer aus dem Verkauf unserer fair gehandelten Waren wird nach einem Beschluss nicht an die Kunden, sondern an unsere ProduzentInnen weitergegeben, die durch Corona besonders stark in ihren Einkommensmöglichkeiten eingeschränkt wurden. Für Juli bis September 2020 wurden bereits knapp 500 Euro überwiesen.